Bönener Pestalozzischule ist jetzt „Schule ohne Rassismus"

 

 

Bönen - Rassismus hat viele Gesichter – alle sind hässlich. Und an der Pestalozzischule haben sie nichts zu suchen. Das machten die rund 260 Schüler am Donnerstagvormittag in der eindrucksvoll deutlich. Ihre Schule gehört jetzt zum Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.

„Diese Schule hat es verdient!“ Sevgi Kahraman-Brust vom Kommunalen Integrationszentrum (KI) Kreis Unna brachte nicht nur eine Urkunde, sondern auch ein großes Schild mit. Es soll die Schüler und Lehrer an die Verantwortung erinnern, die sie mit der Bewerbung um das Siegel übernommen haben: Rassismus, Diskriminierung und Gewalt in ihrer Schule nicht zu dulden und sich stattdessen aktiv für Toleranz, Vielfalt und ein friedliches Miteinander einzusetzen.

All das sind natürlich große Worte. Den Mädchen und Jungen gelang es aber, ihren Gästen in der Schulsporthalle zu veranschaulichen, wie sie die freiwillige Verpflichtung mit Leben füllen. Bevor ihnen das Siegel überreicht wurde, zeigten sie ihren Eltern, Lehrern und etlichen Gästen in der Sporthalle die Ergebnisse ihrer Projektarbeit. 

Drei Tage lang hatten sich die Hauptschüler nämlich in dieser Woche auf verschiedene Weise mit dem Thema „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ beschäftigt. Gearbeitet wurde an 18 Projekten. So entwickelten die Teilnehmer zum Beispiel Brettspiele, gaben eine Zeitung heraus, stellten Selfie-Boxen zusammen oder fertigten mit der Künstlerin Kerstin Donkervoort Kunstwerke in Neo-Pop-Art an. 

"Musik der Kulturen" begeistert das Publikum Andere Gruppen präsentierten sich direkt vor dem großen Publikum und bildeten somit den Rahmen für die feierliche Siegelübergabe. Die Tanzgruppe hatte etwa eine Choreografie zu Michael Jacksons „Black or white“ einstudiert, die Akrobaten begeisterten mit Menschen-Pyramiden und gekonnten Salti. Einige Schüler trugen Konstantin Weckers Liedtext „Sag Nein!“ vor, und die Theatergruppe spielte eindringliche Szenen zum Problem Mobbing. Viel Applaus heimste die „Musik der Kulturen“ ein. Die Schüler trommelten unter der Leitung von Josef Mahame und nahmen dann noch weitere Instrumente dazu. Ihr Projekt wurde unterstützt vom Bönener Musikkarussell.

„Ich bin überwältigt“, lobte Bürgermeister Stephan Rotering das offensichtliche Engagement der Jugendlichen und ihrer Lehrer. Ihm sei es natürlich ein Anliegen, dass die Menschen ohne Diskriminierung, ohne Rassismus und Gewalt in Bönen leben können. Die Hauptschule leistet einen enormen Beitrag dazu. Schulleiter Reinhard Engler war sichtlich stolz auf seine Schützlinge. „Ich bin total begeistert, wenn ich sehe, was sie in drei Tagen auf die Beine gestellt haben.“ Engler versprach, weiterhin alle Aktivitäten und Projekt zu initiieren und zu unterstützen, die dem Siegel Rechnung tragen. Hilfe bekommt er von Kerstin Donkervoort. Sie hat die Patenschaft für die „Schule ohne Rassismus übernommen. 

(mit freundlicher Genehmigung des WA, Tageszeitung für Bönen)